hausgeburt wirtschaft

Mai 1, 2009 § 5 Kommentare

in einem podersdorfer kaffeehaus sitzend und nach einer zeitung zu fragen klingt so:
„haben sie auch zeitungen ?“
„ja, die krone, uuuuuuunnnnnnnndddd…….“
weil ich aber überraschenderweise die krone nicht will, frag ich nach dem kurier – „nein“. „die presse?“ „nein“. was gibt’s denn noch? „das wirtschaftsblatt“.

interessante auswahl. nehm ich halt das wirtschaftsblatt. und seitdem ist mir einiges über die vielzitierte wirtschaftskrise klar:
ca. 85% der abgebildeten protagonisten haben zu 100% die gleiche frisur – gegeltes haar fein nach hinten frisiert. nun soll man ja nicht nach dem äußeren urteilen, letztlich stecken ja alle in einem hochseriösen anzug mit krawatte. und sicherlich haben all diese herrschaften nicht nur scheinbare arroganz, sondern auch und natürlich vor allem soziale kompetenz. nur lesen sollte man die artikel aber dann nicht.
ein beispiel: es wird ganz ernsthaft über den neuesten trend berichtet, bestehende (gewerbliche) mietverträge bis ins kleinste detail prüfen zu lassen um nicht irgendwie eine ausstiegsklausel zu finden. mangels derzeitiger nachfrage an mietern wird sich dann der vermieter schon auf einen niedrigeren mietpreis einlassen – so der tipp.

das hier die moral ein bisserl hintansteht war auch der autorin im wirtschaftsblatt klar, aber zeiten wie diese verlangen nunmal solche aktionen – so die rechtfertigung. das ist so die grundhaltung des blattes und offenbar des erfolgreichen wirtschaftstreibenden.
und wer jetzt noch nicht genung hat: auch humor ist denen nicht fremd. und wer sich so richtig mal schieflachen will, der kann hier mal einen gastkommentar nachlesen der in der aktuellen ausgabe erschienen ist. hö,hö. so echter wirtschaftshumor – es geht um junior und senior partner. hier bitte.

so, und jetzt was ganz anderes. zum nachstreuen ein paar weisheiten von mir:

„nein – allergien enstehen nicht weil man sich von etwas nicht lösen kann“
„es ist nur ein schmaler grad zwischen hausgeburten und schwachsinn“
„computerspiele sind nicht auslöser irgendwelcher amok-aktionen“
„lehrer haben schon viel freizeit“
„gewinnen kommt erst ganz lange hinter der persönlichen leistung“

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§ 5 Antworten auf hausgeburt wirtschaft

  • helpstring sagt:

    Den Betriebsübergabe-Inferno Artikel finde ich ganz gut – es geht ja darum was man alles falsch machen kann und tatsächlich kommen mir hier einige Dinge sehr bekannt vor, die zum Himmel schreien.

    Das ist so zwischen Humor und Wahrheit angelegt und warnt vor ein paar Klassikern der Betriebsübergabe.

    Damit ich nicht gleich den Tritt in den Cyber-Arsch bekomme: deinem Kommentar zu den Mietverträgen kann ich nur zustimmen – offenbar ist es modern geworden aus Verträgen auszusteigen. Aber wem kann man es verdenken hat es uns doch sogar unsere Regierung bei den Abfangjägern vorgemacht.
    Der Markt für Consulting im Vertragsbereich und Rechtsberatung blüht, trotz oder (siehe oben) gerade wegen der Krise…

  • Tomsch sagt:

    heh, ich hatte bis feber auch nach hinten, gegelte haare, anzüge mit krawatten an und las das wirtschaftsblatt täglich…

  • Pippo sagt:

    und jetzt dafür auf monatelangen selbstfindungstrip…

  • Tomsch sagt:

    habe mich wohl daraus resultierend auch für eine NGO beworben, aber scheinbar wollen mich die nicht haben…wobei ich denke, dass gerade ein Wirtschaftler aus der Praxis was checken kann…v.a. ICH 🙂 aber ich dränge mich niemandem auf 😉

  • […] etwas anderes bevor ich wirklich Schluß mache: da Pippone ja mit Weisheiten nur so um sich spritzt, möchte ich meinerseits auch nicht mit meiner persönlichen Dosis Ostheimed-33 […]

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